(2) Fingerzeig

Eva Muratti hat mal wieder einen unterhaltsamen Morgen auf dem Flohmarkt verbracht. Ein elegantes Abendtäschchen erstanden, eine Vase mit Jugendstilmotiv und noch ein Schmuckkästchen: alles zusammen für 18 EUR – nach knallhartem Handeln.
Irgendetwas verbirgt sich in dem reichgeschnitzten Kästchen, stellt Eva zuhause fest. Wie aufregend! Sie gönnt sich noch einen Kaffee und holt ihr Reise-Necessaire aus dem Bad. Das Kästchenschloss leistet erheblichen Widerstand, bis es nach mehreren Versuchen endlich nachgibt.
Eva trinkt noch einen Schluck Kaffee, dann öffnet sie vorsichtig den Deckel und fährt entsetzt zurück. Tastend sucht sie nach ihrem Handy und wählt. Es meldet sich die Polizei. »Ein Finger … ein einzelner Finger … abgetrennt … wie entsetzlich!«

(c)PLü2023

Dominik Bodenski lässt den gefundenen Finger ins Labor bringen, dann will er mit Eva Muratti herausfinden, wer ihr das gruselige Schmuckkästchen verkauft hat. Sie verabreden sich für den nächsten Flohmarkt auf dem Messegelände. Mit einigem Aufwand an Zeit und Mühen kann Eva Muratti die Verkäufer identifizieren. Es sind Maik Gäde und Cathrin Schmickler.

Dominik Bodenski gibt sich als Kripobeamter zu erkennen, sofort herrscht eisige Stimmung am Stand. Die Verkäufer können sich angeblich weder an das Schmuckkästchen noch an Eva erinnern. Doch an Maiks linker Hand fehlt der Mittelfinger.

Steckt Rache oder Vergeltung der örtlichen Klein-Mafia hinter der grausamen Tat? Doch die Überlegung kann zu keinem Ergebnis gebracht werden. Plötzlich wird der Flohmarktstand von mehreren Personen bedrohlich umstellt.

Bodenski zieht sich mit Eva Muretti zurück und wartet die weiteren Ergebnisse der KTU ab. Bodenskis Personenrecherche ergibt, dass das Vorstrafenregister für Maik Gäde mehrere kleinere Einträge verzeichnet, Cathrin Schmicklers ist wie mit Persil gewaschen.

Erheitert meldet die KTU Entwarnung. Der gefundene Finger ist eine hervorragende Nachbildung aus Kunststoff. Aber Maik Gäde fehlt doch der Mittelfinger? Da stimmt etwas nicht.

Dominik Bodenski kann zwei der bedrohlichen Männer vom Flohmarktstand identifizieren. Sie werden tatsächlich zur Gehrdener Klein-Mafia gezählt. Wollten sie Spielschulden von Mail Gäde eintreiben oder waren sie zu seinem Schutz aufgetaucht? Keine Auskunft von Maik Gäde. Doch er ist Linkshänder und von Beruf Grafiker, seine schwangere Partnerin arbeitet als Requisiteurin an der örtlichen Freilichtbühne.

Dominik Bodenski lässt Maik Gädes Hand zwangsweise untersuchen. Die Wunde ist noch ziemlich frisch und nicht vernarbt. Der Mittelfinger wurde an einer Bandsäge dilettantisch abgesägt. Eine Versicherung wird ausfindig gemacht, die einen  Versicherungsanspruch von Maik Gäde bestätigt. Der Versicherungsvertrag ist hoch dotiert und erst vor ein paar Monaten abgeschlossen worden.

Dominik Bodenski konfrontiert Maik Gäde und Cathrin Schmickler mit den Ermittlungsergebnissen. Maik gesteht nach kurzem Zögern: Er wollte sich und seiner zukünftigen Familie eine bessere Lebensperspektive verschaffen. So trennte er sich selbst den Finger ab, den er dann allerdings in Panik in der Kanalisation entsorgte. Für die Versicherung musste als Beleg ein Ersatzfinger her. Cathrin Schmickler gibt schließlich zu, als Theaterrequisiteurin den Finger gefertigt zu haben. Sie versteckte ihn in einem Schmuckkästchen, vergaß den Ablageort und die werdenden Eltern wären beinahe um eine Viertelmillion reicher gewesen.

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Eine Rezension, für die ein DANKE zu wenig ist .

Es grüßen Robbi11, die Erdmännchen und Tante Klara …

 

Text Günter von Lonski, Illustration Annekatrin Rittler

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(3) Scharfe Sachen

Vor Jahresfrist hat Marion Höffner das exotische Senf-Stübchen eröffnet, der Laden läuft. Vornehmlich frequentiert von der männlichen Nachbarschaft ist die Nachfrage nach den scharfen Sachen kaum zu befriedigen. Doch plötzlich hat der Spaß ein Ende. Marion verschlägt es bei einem kleinen Imbiss mit einem Stammkunden den Atem. Ihr Kopf fällt in das pikant aufmunternde Safran-Senf-Süppchen und der Snack ist gegessen.

War es ein Herzinfarkt oder war Gift im Spiel? Kommissar Benno Babiola wird in die neue Senf-Boutique beordert. Er fühlt sich wie in einen Serail aus Tausend-und-eine-Nacht versetzt: Vorhänge, Schleier, gedämpftes Licht und sanfte Musik. Die charmanten Mitarbeiterinnen Yvette und Caroline haben sich mit ihrer minimalistischen Kleidung dem Ambiente hingebungsvoll angepasst. Sie servieren die sündhaft teuren Senfspezialitäten an kleinen Tischen, doch in den hinteren Räumlichkeiten werden wohl auch andere Spezialitäten von ihnen und der üppigen Chefin kredenzt.

(c) Plü2023

Benno Babiola wirft noch einen wehmütigen Blick auf die tote Chefin, bevor sie vom schwarzen Lieferwagen mit den getönten Scheiben abtransportiert wird.

Auf dem Tisch steht noch ein Rest vom orientalischen Safran- Senfsüppchen à la Marrakesch. Der Kommissar schnüffelt an der Suppe, steckt einen Finger in den Teller, um Temperatur und Konsistenz zu prüfen. Eine winzige Fischgräte bleibt an seinem Finger haften. Er sieht auf dem Speisekärtchen nach einem entsprechenden Gericht. Kein Fisch. Yvette schreit entsetzt auf und schaut ihre Kollegin Caroline entgeistert an. Marion Höpfner reagierte hochgradig allergisch auf Fisch, und Caroline hat vor wenigen Tagen ihre Kündigung bekommen, weil sie mehrfach auf eigene Rechnung tätig war.

Die KTU stellt einen Allergieschock fest mit anschließendem Herzstillstand. Also kein Versehen und kein natürlicher Tod.

Die Ermittlungen beginnen: Caroline soll auf eigene Rechnung gearbeitet haben. Hans Petersen, Inhaber von Petersens Fischkate, hatte sich in Yvette verliebt und wollte mit ihr ein neues Leben beginnen. Sehr zum Unwillen seiner Noch-Ehefrau Franziska, Yvette wollte sich nicht auf Hans Petersen einlassen, da sie sich in Jean Rosenbach verguckt hatte. Doch  Rosenbach ist bereits heimlich mit Marion Höpfner liiert. Verdächtig machte sich auch Deniz Oded von der Hair-Boutique Oded. Nach einer verunglückten Haarbehandlung rächt sich Marion Höpfner mit böses Verunglimpfung, und Deniz Oded droht ihr mit einem schmachvollen Tod.

Wegen der beengten Räumlichkeiten werden die Suppen-Spezialitäten für die Senf-Boutique extern gekocht. Franziska Petersen ist Spitzenköchin im Hotel Atlantis und hat dieses Fischsüppchen besonders delikat abgeschmeckt. Sie kann die stichhaltigen Vorhaltungen von Benno Babiola nicht entkräften und gesteht schließlich unter Tränen den Mord.

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(1) Erst besinnt’s …

Sie geben sich so viel Mühe mit ihrem neu eröffneten Frisiersalon. ›Hannahs Haaradies‹, die Inhaberin und ihre aufmerksame und engagierte Helferin Frau Pietsch. Alles wär‘ dacor , wenn da nicht der tägliche Ärger wäre. Jeden Morgen liegt ein ekeliger dicker stinkender Hundehaufen direkt im Eingang des Frisiersalons. Schon mehrfach musste sich Hannah fast übergeben. Urheber: ›Enno‹ von der Gaststätte um die Ecke. Der Hund groß, schwer, unverschämt wie sein Herrchen und genau so beratungsresistent. Frau Pietsch leidet mit Hannah und fürchtet um ihren gerade erst gewonnenen Arbeitsplatz. Hannah hat bereits eine Anzeige unter ›Geschäftsübernahmen‹ in einer Fachzeitschrift geschaltet.
Doch Frau Pietsch wird nicht so leicht aufgeben, so eine ist sie nicht. Sie wird dafür sorgen, dass Hannah wieder gern zur Arbeit kommt, und sich selbst ihre private Rentenaufstockung sichert.

Frau Pietsch entwickelt eine Strategie, wie damals in der Metzgerei Pietsch, als ihr Gott-habe-ihn-selig noch lebte. Eigentlich ist ›Enno‹ die Ruhe selber, nur eins  lässt ihn unkontrollierbar aus der Haut fahren: dieser kleine, respektlose, aggressive Yorkshire-Terrier von Frau Walter. Sie muss die beiden trennen, Herrn und Hund, und ›Enno‹ zu einer spontanen Aktion verleiten.
Frau Pietsch entwirft Pläne, fertigt im Kopf Skizzen und Zeitpläne, ohne sich im Frisiersalon etwas anmerken zu lassen. Auch die Planungen der Sonderangebote und Jubiläumswochen gingen über sie, ihr Gott-habe-ihn-selig konnte nur schlachten, hacken, wursten und den Kundinnen Kalbsaugen machen.

© PLü

Endlich steht Frau Pietschs Schlachtplan. Jetzt heißt es nur noch abzuwarten, bis Ihre Nachbarin Frau Walter um ein Hunde-Sitting für ihren Yorkshire-Terrier-Hündin ›Milli‹ nachfragt. Schon drei Tage später ruft Frau Walter an und bringt ihre ›Milli‹ am Montagabend vorbei. In der Nacht kläfft ›Milli‹ als wandelnde Alarmanlage Haus und Nachbarschaft zusammen, doch da muss man durch, wenn es um höhere Ziele geht.
Am nächsten Morgen, fast pünktlich um halb sieben, biegt das riesige Müllauto in die Südstraße ein. Frau Pietsch vergewissert sich, dass die ideale Ausgangslage eingetreten ist. Der cholerische Gaststättenbesitzer steht mit seinem ›Enno‹ an lockerer Leine im Hof seiner Gaststätte, um die Müllabfuhr bei ihrer Arbeit zu überwachen. Das Ekel!
Frau Pietsch darf nicht in sein Blickfeld geraten, sonst ist ihr schöner Plan verloren. Sie winkt dem Fahrer des Müllautos einen ›Guten Morgen‹ zu, nimmt einen Stoffhund, Frau Walters Yorkshire-Terrier nicht unähnlich, aus ihrer Tasche, versteckt ihn hinter ihrem Rücken und beruhigt die verunsicherte ›Milli‹ mit Worten und Streicheln auf ihrem Arm.

Der Fahrer legt den Rückwärtsgang des Müllautos ein, das beängstigend große Auto setzt unter nervigen Pieptönen rückwärts in die Hofeinfahrt der Gaststätte; die schwere Stahlschiene auf dem Wagen verdichtet die Ladung und schafft Platz für neuen Müll. Vor Sekunden hat die Schiene in seiner ausholenden Bewegung angehalten, setzt sich gerade wieder in schiebender Richtung in Bewegung. Da wirft Frau Pietsch den Stoffhund in hohem Bogen auf die Ladefläche des Müllautos, zwickt ›Milli‹ gleichzeitig ins Fell, die bellt empört in den höchsten Tönen und in vollster Laufstärke.
Augenblicklich fährt ›Enno‹ eine unbändige Wut in die Glieder, er reißt sich los, zwei, drei Sprünge und dann hinauf auf die Ladefläche des Müllwagens dem vermeintlichen Hassobjekt hinterher.
Der Hundehalter brüllt Kommandos, ›Enno‹ lässt sich nicht zurückhalten, bellt seine ganze Wut in höchster Kopfstimme heraus, dann eine kurze Stille, ein unheimliches, jammervolles Aufjaulen und Ruhe stellt sich ein.
Frau Pietsch verkrümelt sich um die Häuserecke, stellt ›Milli‹ auf die grauen Gehwegplatten, streicht ihr kurz lobend übers Fell und setzt mit schlechtem Gewissen, aber guter Laune, die morgendliche Gassi-Runde fort.

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Wer schreibt, der bleibt!

 

Wer hat noch nicht daran gedacht, seine Erinnerungen und Erlebnisse aufzuschreiben und damit für die Nachwelt zu erhalten.

Jetzt haben Sie Gelegenheit dazu in einem „Online-Kurs by Mobile“.

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30. September unter info@mobile-pattensen.de
Schnupper-Quartal 
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Starten Sie jetzt! Vorkenntnisse und Erfahrungen sind nicht erforderlich, jedoch wird ein ausreichender Umgang mit dem Internet und Kenntnisse eines Textprogramms vorausgesetzt.
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